Paralympics in Athen

17. - 28. September 2004



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Der Bewerb begann am Donnerstag, den 23. September, um 10.15 Uhr. Die erste Höhe von 1.45 m nahm nur der Bulgare Hristo Gerganski in Angriff. Diese meisterte er im ersten Versuch.

Bei 1.50 stiegen nun Leszek, Heinrich und ich in den Bewerb ein. Während Heinrich und ich noch keinerlei Probleme mit dieser Höhe hatten, verzeichneten überraschenderweise unsere beiden Kontrahenten um Bronze bereits Fehlversuche; Hristo sogar deren zwei. Für Hristo blieb es dann auch bei übersprungenen 1.50 m. Mehr ging bei ihm an diesem Tag nicht. Wir anderen sprangen 1.55 m im ersten Versuch. Wohlgemerkt sind hierbei die zwei Chinesen ausgenommen, da diese noch nicht in den Bewerb eingestiegen waren.

Guo Wei Zhong machte seinen ersten Sprung bei 1.60 m. Überraschenderweise fiel die Latte bei ihm im ersten Versuch. Dies war wohl auf seine Verletzung am Knie zurückzuführen. Ich und Heinrich hingegen hatten keine Probleme, diese Höhe im ersten Versuch zu meistern. Bei Leszek kam es für uns beide überraschend, dass er noch im Bewerb verblieb, im 2. Versuch blieb auch bei ihm die Latte liegen.

Bei 1.65 m stieg nun auch Hou Bin in den Bewerb ein. Für ihn war seine Anfangshöhe ein Kinderspiel. Überraschenderweise war es auch für mich noch ein Kinderspiel. Es ging alles ganz leicht. Der Anlauf passte optimal, der Absprung haute auch genau hin. Ich hatte nie das Gefühl, irgendwie in Gefahr zu sein, die Latte zu berühren. Mein Anhang auf der Tribüne jubelte, ich lag momentan auf Platz 3, denn mein deutscher Kontrahent Heinrich hatte im ersten Versuch über 1.65 m Pech. Es schien schon so als wär er drüber, da fiel die Latte doch noch. Im zweiten Versuch schaffte er die Höhe aber, trotz eines - meiner Meinung nach - technisch nicht perfekten Sprungs. Auch der zweite Chinese Guo Wei Zhong hatte nach dem Fehlversuch über 1.60 m seinen Rhythmus gefunden und übersprang diese Höhe locker. Wie erwartet scheiterte Leszek hier aber dreimal und versbschiedete sich aus dem Bewerb.

Bei 1.68 m waren nun noch vier Athleten im Bewerb. Heinrich und ich kämpften um Bronze. Heinrich scheiterte im ersten Versuch deutlich. Würde ich nicht scheitern, war mir wohl die Medaille sicher. Ich begab mich zu meiner Anlaufmarke, konzentrierte mich, sprang an - und meisterte diese Höhe ohne jegliche Probleme. Jubelnd riss ich die Arme in die Höhe und ließ mich vom Publikum feiern. Was ich nicht bemerkte, die Kampfrichter fanden sich zusammen und diskutierten, ob mein Versuch gültig war oder nicht. Da ich nicht auf die Zeit geachtet habe, hatte ich wohl meinen Versuch erst extrem spät begonnen. Heinrich meinte, es wäre zu spät gewesen. Ich selber habe im Wettkampf gar nicht mitbekommen, dass da eine Uhr läuft, die die Versuchszeit angibt. Die Kampfrichter entschieden, dass der Versuch gültig war. Ich hatte 1.68 m problemlos im ersten Versuch geschafft. Damit stellte ich meine persönliche Bestleistung ein. Heinrich scheiterte dreimal an dieser Höhe, damit war es fix, ich hatte zumindest die Bronzemedaille gewonnen.

Zumindest die Bronzemedaille hieß in diesem Fall, ich hatte die Bronzemedaille gewonnen. Die übermächtigen Chinesen waren in keinster Weise durch meine tollen Sprünge zu beeindrucken. Beide schafften 1.71 m im ersten Versuch. Ich scheiterte im 1. und im 3. Versuch denkbar knapp. Für den letzten Versuch ging ich im Anlauf einen Fuß zurück um aggressiver anhüpfen zu können. Der Absprungpunkt passte zwar wieder sehr gut, doch waren 1.71 m um ein Quäntchen zu hoch.

Den nächsten Fehlversuch der Chinesen gab es erst bei 1.77 m. Bei Guo Wei Zhong waren es gleich deren 3, damit war er ausgeschieden. Bin Hou schaffte diese Höhe aber im 2. Versuch und hatte damit nach Atlanta und Sydney seinen dritten Sieg in Folge bei Paralympics erreicht. Bei 1.80 m scheiterte auch er dreimal.