Deutsche Meisterschaften (Berlin)

12. - 14. August 2005


Hochsprung:

 

Platzierung Name Nation Klasse Höhe Punkte
1. Leszek Reut POL F12 1 m  87 cm 925
2. Reinhold Bötzel GER F46 1 m   81 cm 894
3. Dennis Wliszczak AUT F42 1 m   60 cm 886
4. Mateusz Filipski POL F42 1 m   60 cm 886
5. Chandan Kumar IND F42 1 m   45 cm 803
6. Marcel Jaroslawski POL F44 1 m   60 cm 790
  Lukasz Kaluziak POL F44 o.g.V. -

 

F12 = sehbehindert mit Sehrest F44 = Unterschenkel amputiert
F46 = Arm amputiertF42 = Oberschenkel amputiert

 

    Höhe
155
160
165
    Resultat
O
O
XXX


Bericht:

Der Hochsprung verzögerte sich um eine Stunde. Ich war bereits fertig aufgewärmt und wollte mich gerade einspringen, als ich davon erfuhr. Auf Grund der Kälte war es doch recht ärgerlich, dass man nun alles von Neuem beginnen musste. Mich störte es jedoch nicht so extrem. Vielleicht dachte ich, bei Kälte bin ich ohnehin nicht gut, da kann sich das Ganze ruhig etwas hinziehen.

Der frühere Weltklassehochspringer Andreas Siegl war auch nach Berlin gekommen und gab mir Tipps betreffend Aufwärmübungen sowie Sprungstil bzw. -technik. Er empfahl mir, die Einstiegshöhe mit 1.55 m zu wählen um Kraft zu sparen. Trotz eines Stolperers im Anlauf war die Anfangshöhe kein Problem. Ich hatte 2 Konkurrenten aus Polen, ebenfalls Oberschenkel amputiert, die etwa in der gleichen Leistungsklasse springen wie ich. Auch sie schafften beide 1.55 m im ersten Versuch. Vor meinem Sprung über 1.60 m bat mich ein Kampfrichter, ihm mal meinen Schuh zu zeigen. Er meinte, ich hätte zu lange Spikes. Nun gab es eine etwas längere Diskussion, ob ich denn mit diesen Spikes weiterspringen darf. Schließlich durfte ich das - und meisterte die 1.60 m im ersten Versuch, auch wenn ich mit dem Fuß leicht die Latte berührte. Marcel blieb auch hier ohne Fehlversuch. Sein Landsmann schaffte die Höhe im zweiten Versuch.

Bei 1.65 m rissen wir alle dreimal. Meine Sprünge waren gar nicht die schlechtesten, doch fehlte jedesmal ein bisschen. Was genau die Ursache war, das wusste ich nur beim letzten Versuch, wo ich zu wenig auf den Absprung achtete. Meine polnischen Konkurrenten scheiterten ein wenig deutlicher. Kurzzeitig war ich der Meinung, dass ich nun gemeinsam mit Marcel gewonnen hätte und wir nun den Sieg untereinander ausspringen müssten. Doch dachte ich nicht daran, dass es ja ein Wettkampf im Punktesystem war. Nun stiegen noch Reinhold Bötzel und Leszek Reut, ein sehbehinderter Pole, in den Bewerb ein. Beide waren am Ende vor uns. Marcel wurde überraschenderweise umklassifiziert und erhielt deswegen die Punkte für die Klasse F44. Das bedeutete für ihn Platz 6.

Wieder einmal zeigte sich, dass ich bei Kälte noch ein bisschen zu lernen habe. Mit den 1.60 m bin ich zwar ganz zufrieden, doch würde ich bei der EM in 12 Tagen gern noch etwas höher springen.